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Der eigene Diabetesgarten

Seit Jahrtausenden finden Pflanzen Verwendung in der Medizin. Alte Kloster- und Apothekergärten erfreuen uns durch ihre üppige Schönheit. Und auch heute noch nutzen wir die Kraft der Natur für unsere Gesundheit. Seit einigen Jahren gibt es sogar Diabetesgärten mit Heilpflanzen, die auf die Bedürfnisse von Typ-2-Diabetikern abgestimmt sind.

Der erste Diabetesgarten wurde 2012 in Frankfurt am Main eröffnet. Er liegt im Park des Krankenhauses Sachsenhausen, der ältesten Diabetesklinik Europas. In fünf Themen­beeten wachsen dort 50 Kräuter, Obst- und Gemüse­sorten, die die Therapie bei Typ-2-Diabetes ergänzen: Sie unterstützen das Abnehmen, hemmen Entzündungen, stärken die Seele, verbessern die Wundheilung und die Wirkung des körpereigenen Insulins. Den Frankfurter Garten haben Chef­arzt Kristian Rett und der bekannte Autor Hans Lauber entwickelt. Mittlerweile gibt es noch weitere Anlagen in Deutschland und der Schweiz. Diabetes-Medikamente sollen diese Heilpflanzen nicht ersetzen. Aber sie können den Bedarf daran spürbar senken. Und wer sich zuhause einen eigenen Diabetesgarten anlegt, tut seiner Gesundheit noch mehr Gutes: Er kommt beim Gärtnern in Bewegung und an die frische Luft.

Ihr eigener Diabetesgarten

So ein Diabetesgarten wäre auch etwas für Sie? Wenn Sie genug Platz haben, empfiehlt es sich, die Pflanzen wie in Frankfurt in fünf Beeten anzuordnen. Bei wenig Platz können sie auch ein Beet unterteilen und auf einige Pflanzen verzichten. Hochbeete lassen sich besonders bequem pflegen, aber natürlich eignen sich auch normale Beete für das Projekt. Pflanzenschilder erleichtern Ihnen den Überblick.

Heilpflanzen auf dem Balkon

Auch auf Balkon und Terrasse können Sie einen Teil der Pflanzen aus dem Diabetesgarten ziehen: In Töpfen und Kästen findet sich immer noch ein Plätzchen für Salbei, Thymian oder Rosmarin. Wichtig ist, dass Sie die Gefäße nicht zu klein wählen. Sorgen Sie auch für einen guten Wasserablauf – gerade die Kräuter vom Mittelmeer vertragen keine Staunässe.

Wie Sie Heilpflanzen verwenden

Obst und Gemüse aus dem Diabetesgarten verzehren Sie wie gewohnt. Kräuter können Sie frisch nutzen oder trocknen. Verwenden lassen sich Heilkräuter als Tee, Gewürz, im Salat oder für Kräutergerichte. Duftende Pflanzen wie Rose, Melisse oder Minze können Sie auch als Badezusatz verwenden. Wundheiler und Entzündungshemmer eignen sich zum Auflegen auf die Haut.

Gartenarbeit ist ein Hobby, das Sie in jedem Lebensalter ausüben können. Ihr Diabetes­garten liefert Ihnen frische Ernte, bringt Sie in Bewegung und unterstützt dabei Ihre Therapie – ein echtes Gesundheitsprojekt also, bei dem wir Ihnen gutes Gelingen und viel Freude wünschen.

Lässt Insulin besser wirken

Bittergurke, Bockshornklee, Brennnessel, Geißraute, Grüntee, Kakao, Kaktusfeige, Kletterrebe, Knoblauch, Aloe, Zimt

Heilt Wunden

Arnika, Beinwell, Blutwurz, Rose, Gänsefingerkraut, Heidelbeere, Ringelblume, Schafgarbe

Stärkt die Seele

Engelwurz, Frauenmantel , Hopfen, Johanniskraut, Melisse, Minze, Rosmarin, Salbei, Wermut

Heilt Entzündungen

Goldrute, Hirse, Holunder, Johannisbeere, Kamille, Kartoffel, Mädesüß, Maronen, Spitzwegerich, Thymian

Macht schlank

Artischocke, Endivie, Erdmandel, Fenchel, Leinsamen, Löwenzahn, Meerrettich, Stevia

Foto: AdobeStock / WellnhoferDesigns

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