Besonders wenn im Sommer die Temperaturen steigen, ist es wichtig, genug zu trinken. Aber wie viel ist genug – und gelten für Menschen mit Diabetes andere Regeln?
Ohne Flüssigkeit geht’s nicht
Viele Wochen lang kann ein Mensch ohne Nahrung auskommen, aber nur maximal drei Tage ohne Flüssigkeit. Kein Wunder, der menschliche Körper besteht zur Hälfte bis zu zwei Dritteln aus Wasser. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, täglich rund 1,5 Liter zu trinken. Bei heißem Wetter oder körperlicher Aktivität sogar zwei bis drei. Nicht alle Flüssigkeit muss über Getränke aufgenommen werden. Auch Lebensmittel wie Obst, Gemüse oder Suppen zahlen auf das Trinkkonto ein.
Wenn sich gesunde Menschen auf ihr Durstgefühl verlassen, also erst dann trinken, wenn sie Durst verspüren, kommen sie im Großen und Ganzen meist auf die empfohlene minimale Tagestrinkmenge.
Da Menschen mit Diabetes etwas mehr trinken sollten, um die Zuckerausscheidung über die Nieren zu unterstützen, funktioniert hier das Trinken nach Durstgefühl allerdings nicht zuverlässig. Sprechen Sie die richtige Trinkmenge deshalb am besten mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt ab.
Woran lässt sich Dehydrierung erkennen?
Ein erstes Anzeichen dafür, dass Sie zu wenig getrunken haben, ist eine Dunkelfärbung des Urins. Er ist bei Flüssigkeitsmangel konzentrierter und die Menge verringert sich. Auch der Stuhl kann fester werden, bis hin zur Verstopfung. Schon ein bis zwei Prozent weniger Wasser im Körper können außerdem zu Symptomen wie Konzentrations-störungen, Schwindel und Kopfschmerzen führen.
Geeignet als Durststiller – nicht nur für Menschen mit Diabetes – sind kalorien- und zuckerfreie Getränke wie Tee oder Wasser. Wem Letzteres zu langweilig schmeckt, kann es mit ein paar Scheiben Gurke, Ingwer oder einem Spritzer Zitronensaft aufpeppen. Gegen eine gelegentliche Saftschorle im Mischverhältnis 1 zu 5 von Saft zu Wasser ist ebenfalls nichts einzuwenden. Und: Auch Kaffee liefert Flüssigkeit. Entgegen früherer Annahmen entzieht er dem Körper kein Wasser, sondern erhöht lediglich kurzzeitig den Harndrang. Nicht zum Durststillen geeignet sind zuckerhaltige Getränke wie Limonaden, Smoothies oder unverdünnte Säfte. Bei einer Unterzuckerung können sie aber hilfreich sein.
So trinken Sie genug
Um über den Tag genug Flüssigkeit aufzunehmen, können Sie sich den Wecker Ihres Smartphones stellen oder sich von verschiedenen (kostenlosen) Trink-Apps ans Trinken erinnern lassen. Oft reicht es auch schon, sich eine Literflasche Wasser auf den Schreibtisch zu stellen, mit dem Ziel, sie bis mittags zu leeren, wieder aufzufüllen und bis zum Ins-Bett-Gehen erneut auszutrinken. Auch unterwegs sollten Sie immer eine Flasche Wasser dabeihaben.
Nur übertreiben sollten Sie es nicht: Wer dauerhaft zu viel Wasser trinkt, riskiert es, Mineralstoffe aus dem Körper zu spülen, die wichtig für unterschiedliche Abläufe im Körper sind. Auch dem können aber ein Trinktagebuch oder eine App vorbeugen.
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