Menschen mit Diabetes mellitus sind anfälliger für Fußprobleme. Doch für fitte Füße lässt sich einiges tun. Auch zu Hause.
Vielleicht haben Sie den Begriff „diabetischer Fuß“ schon einmal gehört? Der Begriff bezeichnet eine Folgeerkrankung von Diabetes mellitus, die sich in verschiedenen Veränderungen des Fußes zeigen kann. Grund dafür ist, dass ein anhaltend hoher Blutzuckerspiegel Nerven und Durchblutung in den Beinen beeinträchtigen kann. Dadurch verlieren sie an Sensibilität und werden anfälliger für Wunden, Druckstellen, Rötungen oder Geschwüre. Etwa jeder dritte Mensch mit Diabetes mellitus leidet an schlecht durchbluteten Beinen, etwa ein Viertel zumindest einmal im Leben an Wunden am Fuß, so der Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten.
Warum sind kräftige, bewegliche Füße wichtig?
Durch die Nervenschädigung können sich die Fußmuskeln verkürzen und Krallenzehen entstehen. Dadurch nimmt der Druck auf die Zehenkappen zu, es entsteht Hornhaut, die auf das darunterliegende Gewebe drückt und Verletzungen entstehen lässt. Zudem lässt die verkürzte Muskulatur, zusammen mit den altersbedingt naturgemäß weniger geschmeidigeren Sehnen und Bändern das Gehen unsicher werden. Das Sturzrisiko erhöht sich.
Gute Gründe, um die Füße mit Übungen fitzumachen, die helfen, die Muskeln, Sehnen und Bänder zu stärken, Kraft und Beweglichkeit zu verbessern und die Durchblutung zu fördern. Diese Übungen können Sie problemlos zu Hause durchführen. Je regelmäßiger, desto besser.
Das kleine Fuß-Workout für jeden Tag
- Tennisball-Rollen: Setzen Sie sich bequem hin und rollen Sie mit einem Tennisball die Fußsohlen ab. Dies massiert die Fußmuskulatur und fördert die Durchblutung.
- Zehen-Übungen: Heben Sie die Zehen so weit wie möglich an und spreizen Sie sie dann auseinander. Halten Sie die Position einige Sekunden und entspannen Sie danach.
- Fußkreisen: Heben Sie einen Fuß leicht an und machen Sie langsame Kreisbewegungen im Uhrzeigersinn und dann entgegen dem Uhrzeigersinn. Diese Übung hilft, die Beweglichkeit im Knöchel zu verbessern.
- Fersenheben: Stellen Sie sich hin und heben Sie die Fersen, sodass Sie auf den Zehenballen stehen. Halten Sie die Position kurz und senken Sie dann die Fersen langsam ab.
Was den Füßen guttut
Menschen mit Diabetes sollten außerdem ihren Füßen besondere Aufmerksamkeit und Pflege zukommen lassen. Dazu zählen Maßnahmen wie
- eine regelmäßige Kontrolle der Füße – einmal jährlich auch durch einen Arzt –, um kleine Wunden frühzeitig zu erkennen
- geeignetes atmungsaktives Schuhwerk, das nicht drückt oder scheuert
- sorgfältige Nagelpflege (mit Feile; Schere oder Clipser können die Haut verletzen)
- tägliches Füßewaschen (nicht länger als drei Minuten, um die Haut nicht aufzuweichen) in lauwarmem Seifenwasser
- eincremen mit Feuchtigkeitscreme (geeignet sind z. B. Produkte mit Harnstoff/Urea)
Fußpflege und -kräftigung bei Diabetes mellitus lohnt sich
Ja, Sie müssen aktiv etwas dafür tun, dass Ihre Füße gesund, kräftig und beweglich bleiben oder werden. Die Zeit, die Sie dafür investieren müssen, ist aber überschaubar, und je regelmäßiger Sie Fußübungen und -pflege in Ihren Alltag einbauen, desto routinierter werden Sie darin. Ein vergleichsweise kleiner Aufwand, mit großer, nachhaltiger Wirkung.
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